Zeitreise Ruhr
Industriegeschichte sichtbar gemacht
Die 150-jährige Industriegeschichte des Ruhrgebietes hat eine große Zahl baulicher Zeugnisse hinterlassen. Das Erbe des Industriezeitalters ist längst Markenzeichen und Identitätsmerkmal der Region. Die ehemaligen Produktionsstätten haben sich meist zu Veranstaltungsorten gewandelt. Aus Stätten der Arbeit wurden Stätten der Freizeit.
Route der Industriekultur
1999 wurden die Bedeutenden unter ihnen erstmals zur Route der Industriekultur zusammengefasst. Sie versteht sich ausdrücklich als Tourismus-Projekt zur Förderung der Attraktivität industriekultureller Orte.
25 ehemalige Zechen, Hütten, Museen und andere Zeugnisse bilden die sogenannten Ankerpunkte der Route. Hinzu kommen historisch bedeutende Arbeitersiedlungen und markante Aussichtspunkte.
Neben dem touristischen Aspekt soll die Vergangenheit dieser Standorte nicht in den Hintergrund treten. Sowohl Historiker als auch ehrenamtlich tätige "Ehemalige" engagieren sich in hohem Maße, die Erinnerung an das Industriezeitalter wach zu halten. Industriekultur bedeutet immer auch Industriegeschichte. Zahlreiche Museen und Ausstellungen sind das sichtbare Ergebnis.
Zeitreise Ruhr
Das Projekt Zeitreise Ruhr will dazu beitragen, die Industriegeschichte der Region einem breiten Publikum erfahrbar zu machen. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Visualisierung der baulichen Genese der Standorte.
Webauftritt des Projektes Zeitreise Ruhr
In erster Linie findet dies in Form von 3D-Rekonstruktionen im Computer statt. Hinzu kommt historisches wie aktuelles Bildmaterial und ausführliche begleitende Informationen. In einigen Fällen entstanden kurze Filmsequenzen und/oder ein interaktives Informationssystem, in dem der Betrachter mit Hilfe eines Schiebereglers durch die Zeit reisen und die Veränderung der baulichen Situation in Echtzeit beobachten kann. Dabei sind unterschiedliche Blickwinkel und Zoomstufen möglich.
Der Einstieg erfolgt über eine Panoramakarte der Region, in der die Standorte als 3D-Vignetten hervorgehoben sind. So kann der Betrachter sich einen ersten Überblick verschaffen. Über diese Vignetten gelangt man zu den Seiten der einzelnen Standorte mit den erwähnten Informationen.
Das Projekt ist nach wie vor in der Entwicklung. Die Ergebnisse lassen sich im Internet unter www.zeitreise-ruhr.de verfolgen.
Durchführung, Zukunft und Finanzierung
Durchgeführt wird Zeitreise Ruhr vom Unternehmen Dießenbacher Tewissen Informationsmedien in Wesel. Fachlich begleitet wird es sehr engagiert sowohl von Historikern als auch den Geschichtsvereinen vor Ort.
Gefördert wird Zeitreise Ruhr mit Mitteln des Landes NRW, der Hochschule Bochum und den jeweiligen Standorten. Projektbegleiter ist die Hochschule Anhalt, vertreten durch Prof. Dr. C. Dießenbacher.