Gasometer Oberhausen
Eine Rekonstruktion
Entstanden als Großgasbehälter Ende der 1920er Jahre in einem vibrierenden Spannungsfeld von Technik, Wirtschaft und Politik, diente der gewaltige Energiespeicher den Kokerein, Hochöfen und Stahlwerken der Gutehoffnungshütte, später auch der Ruhrchemie in Oberhausen-Holten.
Im Mittelpunkt eines Dreiecks großer Rohrleitungen, in denen Hochofengas, Kokereigas und Restgas an die jeweils wirtschaftlichsten Verbraucher geliefert wurde, stand der Gasometer, der die zentrale Speicherfunktion zum Ausgleich von Überschüssen oder Mindermengen inne hatte. Insofern ist der Gasometer jenseits seiner heutigen neuen Funktion als inspirierender Ausstellungsort ein außerordentlich wichtiges Denkmal der wirtschaftlich-technischen Entwicklung Westdeutschlands.
Zum Projekt
Ende 1998 erhielten wir von der Gasometer GmbH den Auftrag zur virtuellen Rekonstruktion und Animation sowie zur medialen Darstellung der Funktionsweise des Gasometers. Unter tatkräftiger Unterstützung von Dr. Daniel Stemmrich (Rheinisches Industriemuseum Oberhausen) und Michael Walter (Hochschule Anhalt) entstanden vorliegende Umsetzungen, die seither im Rahmen einer Ausstellung im Gasometer auf einer Großbildleinwand und einem Plasmabildschirm zu sehen sind. Der Besucher kann interaktiv vor der Leinwand das Gasverbundsystem überfliegen, einzelne Objekte anklicken und der Funktion in Wort und Bild erfahren. Weiterhin verdeutlicht ein Zeitschieberegler das Werden und Vergehen dieses entscheidenden Teils Industriegeschichte des Ruhrgebiets.
Weitere Informationen
Literatur
- Daniel Stemmrich (2007), Landschaftsverband Rheinland (Hg.): Gasometer Oberhausen, Geschichte - Technik - Arbeit. Klartext Verlag, Essen
Weblinks
- Die Plattform der Gasometer GmbH
- Der Gasometer in Wikipedia
- Der Gasometer auf den Seiten der 'Route der Industriekultur'
- Der Gasometer auf den Seiten der 'Europäischen Route der Industriekultur (ERIH)'