Der Herr von Morken
Rekonstruktion des Grabes eines fränkischen Adligen
Mitte der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde bei Ausgrabungen in Morken-Harff, Erftkreis ein kleiner fränkischer Friedhof gefunden. Unter den zahlreichen Bestattungen befand sich auch ein Grab, dass viele, zum Teil außergewöhnlich kostbare Beigaben enthielt. Diese Beigaben können den Tod des Bestatteten, des "Herrn von Morken", in die Zeit um 600 n. Chr. datieren. Die Bedeutung des Grabes für die Archäologie ließ es sinnvoll erscheinen, das Grab mitsamt seinen Beigaben im Museum auszustellen.
Da das Grab zum Zeitpunkt seines Auffindens präsentiert wird, und man deshalb berücksichtigen muss, dass Holzteile im Laufe der Jahrhunderte vergangen bzw. Eisenteile verrostet sind, wurde überlegt dem Besucher den Zustand kurz nach der Grabschließung zu zeigen. Dabei bediente man sich einer digitalen Rekonstruktion. In ihr sind alle Beigaben noch vollständig in ihrem ursprünglichen Kontext erhalten. Der Besucher betrachtet von außen das Grab wie mit einem Röntgengerät, erkennt den Toten in einem Holzsarg ruhend, seinen Schild an die Seite der Grabkammer lehnend und sieht die unterschiedlichen Beigaben, wie kostbare Gewänder, die Waffen des Toten oder seinen Helm.
Im Rheinischen Landesmuseum zu Bonn steht diese digitale Rekonstruktion in Form einer Computeranimation neben dem ausgestellten Grab und gestattet so einen Einblick in eine vergessen geglaubte Welt.